Berichte und Bilder meines Kombi-Jahres in Santa Cruz, Bolivien

Sonntag, 17. Juli 2011

Meine ersten Tage in Bolivien ! :)


Jaaaaaaa meine Lieben , was soll ich sagen !
Jetzt bin ich schon (oder vielleicht besser „erst“)  ein bisschen mehr als eine Woche weg von zu Hause , es kommt mir aber irgendwie viel länger vor. Ich hab in den letzten Tagen soooo viel erlebt , so viele neue Sachen und auch Menschen kennengelernt, bin nicht mehr in meiner gewohnten Umgebung mit meiner Familie und meinen Freunden .
Die letztendlich 37 Stunden lange Busfahrt nach Santa Cruz habe ich sehr gut überstanden, der Bus war ja auch super bequem und man konnte sehr gut schlafen. Angekommen sind wir etwa 3 Uhr Nachts (bolivianische Zeit) am Montag. Erschöpft von der langen Fahrt war es nun soweit: Wir dürfen unsere Gastfamilien kennenlernen.
Bei mir war es so, dass ich meine Gastfamilie zuerst nirgendwo sehen konnte, dann aber kam der Leiter unserer bolivianischen Partnerorganisation zu mir,dass meine Familie jetzt auch da sei . ( Wir waren wohl etwas früher als am ausgemachten Zeitpunkt angekommen) . Dann konnte ich sie auch schon sehen- Gastmama Yinia , und meine Gastgeschwister Wendy und Adan. Total lieb haben sie mich sofort in ihre Arme geschlossen, wir haben noch mein Gepäck aus dem Bus geholt, uns kurz von den anderen Deutschen verabschiedet und dann gings auch schon ab in mein neues „zu Hause“ ! Ich konnte nicht wirklich viel erkennen, es war ja schließlich 3 Uhr Nachts, aber der erste Eindruck vom Haus war eigentlich ganz in Ordnung J Mein Zimmer ist nicht im Haupthaus ,sondern quasi im „Garten“ , ein kleines „Extrahäuschen“, mit eigener Dusche und Toilette ! Ganz schnuckelig, aber wirklich winzig! Yinia hat gemeint ,ich kann am nächsten morgen noch entscheiden , ob ich lieber bei ihnen im Haus schlafen möchte , dann hätte ich aber kein eigenes Zimmer, sondern müsste mir eins mit einem meiner Gastgeschwister teilen. Ich nahm noch kurz eine Dusche – nach 37 Stunden Busfahrt war das auch wirklich nötig ;) – und viel dann erschöpft in mein neues Bettchen !
Am nächsten Morgen dann wachte ich schon um 8 Uhr auf – geweckt von mir noch etwas Unbekanntem ! :DDD Ich machte meine Zimmertür auf und dann sah ich ihn, meinen kleinen Freund :D Lucenzo- unser Papagei schrie durchgehend„ Hola , Hola , Hola.. “!  Ahhhhhja , dass kann ja was werden, hier werde ich also nicht von einem krähenden Hahn , sondern von einem schreienden Papageien geweckt :D Meine Gastmutter war auch schon wach und war gerade dabei,das Frühstück zu machen ! Gegessen wird immer draußen, im „Hof“ , der sich zwischen Haupthaus und meinem Zimmer befindet. Ich muss dazu sagen, dass hier zur Zeit Winter ist , es aber teilweise 33 Grad hat ! Sehr schön! :D Nach dem Frühstück fuhr ich dann mit meiner „Tante“ ( sie war mit ihrer Tochter seit einer Woche zu Besuch hier ), Cousine  und meinen zwei Gastschwestern mit dem Bus ( Micros heißen die hier und sind ober billig) ins Zentrum. Echt Wahnsinn, überall sind Straßenstände, es wird einfach ALLLLLES verkauft. Klamotten, Lebensmittel, Schuhe, Tiere , Kosmetikartikel … 
Einfach 1000 neue Eindrücke, die alle auf einmal auf mich wirkten! Dann ging es wieder nach Hause und es wurde schon fleißig gekocht ! Was mir sofort auffiel: Es waren ungefähr 20 verschiedene Leute da, die alle im Haus rumwuselten. So nebenbei hab  ich dann meine Gastschwester gefragt, wer denn diese ganzen Leute seien, sie meinte nur, es sei normal , zum Essen kommen immer viele Freunde und Verwandte. Ahhhhhja. :D Nachmittags gings mir dann nicht so gut, ich denke ich hatte meine erste Magenverstimmung. Wird wohl nicht die letzte sein, andere Freiwillige die schon länger hier sind meinen, in den ersten Monaten muss man öfter damit rechnen. Abends waren dann wieder andere Verwandte da und es wurde gemeinsam Fußball geschaut ( Copa America ; Argentinien-Costa Rica ;) )
Am nächsten morgen dann flogen wir 7 Deutschen gemeinsam nach Sucre, Hauptstadt Boliviens. Der Flug dauerte nur knapp 35 Minuten, war aber trotzdem nicht so angenehm, ich hatte mich wohl noch nicht ganz von meiner Magenverstimmung erholt. Wir wurden recht nett von unseren Taxifahrern mit einem „ Hallo Freunde“ – Schild empfangen , die uns dann ins Hostel brachten. Dort wurden wir dann auch sofort total herzlich von Arturo empfangen, soweit ich weiß der Chef des Hostels in Sucre. Arturo half uns dann die Woche über in Sucre, alle Unterlagen für unser Visum zusammenzusuchen und managte eigentlich alles ! Er fuhr mit uns zur Polizei, zum Blutabnehmen für einen HIV-Test, zur Migración, zum Notar und so weiter… jeden Tag mussten wir wo anders hin .. teilweise wars echt langweilig .. ;) 

Aber was sein muss, muss sein. Nach 3 Tagen hatten wir ja auch schon alles erledigt und wir hatten noch 2 Tage Zeit, um die Stadt zu erkunden. Wir sind eigentlich jeden Tag zum Markt gefahren, manchmal auch nur um einen frischgepressten Saft oder Milchshake zu trinken ! Seeeeeeeehr seeeehr lecker und umgerechnet  50 Cent für 2 volle Gläser J Jaaa , Sucre ist eine wunder wunderschöne Stadt, in etwa 3000 Meter höhe. Tagsüber hatten wir jeden Tag super schönes Wetter , immer so zwischen 25 und 30 Grad , Nachts wurde es aber jeden Tag richtig kalt. Einige von uns hatten in Sucre diese Magenprobleme, die ich schon in Santa Cruz hatte, man weiß aber nicht ,obs an der Höhe lag oder auch einfach an der Umstellung vom Essen. Sucre gefiel mir auf den ersten Blick fast mehr als Santa Cruz , es ist einfach eine „ländlichere“ Stadt ,es ist viel weniger Verkehr und die Stadt ist einfach noch nicht so sehr europäisiert wie Santa Cruz. Jaaa, am Samstag Abend wars dann wieder mal soweit, eine 14 stündige Busfahrt von Sucre zurück nach Santa Cruz stand an ! Um 6 Uhr ging der Bus ( viiiiiiiel unbequemer als der Bus von Buenos Aires nach Santa Cruz ) und ich muss sagen, die Busfahrt war eher nicht so angenehm :D Letzendlich 15 Stunden auf ungeteerter Straße mit rießen Schlaglöchern und entlang von Schluchten, durch ausgetrocknete Flussbeete zu fahren ließ mein Herzchen des Öfteren etwas schneller schlagen , manchmal dachte ich echt, der Bus kippt um ! :D Jaja , heute morgen um 9 Uhr kamen wir dann Gott sei Dank heil wieder hier in Santa Cruz an und wurden wieder von unseren Gastfamilien abgeholt.
Jetzt kann der Alltag hier in Santa Cruz beginnen , morgen fängt für mich auch die Schule hier an. Alles sehr aufregend, ich bin gespannt, wie es hier so ist, zur Schule zu gehen !
Also , bis bald , ich melde mich ;
Christina <3 

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