Berichte und Bilder meines Kombi-Jahres in Santa Cruz, Bolivien

Dienstag, 6. September 2011

2 MONATE - 2 MESES ! :)


2 MONATE – 2 MESES  … oder auch nur GEDANKENMATSCH !
Jaaaa, ich erinnere mich noch so gut an den 6. Juli 2011, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit vergeht so wahnsinnig schnell. Der ganze traurige Abschied von Familie und Freunden, die ganze Aufregung, bald in ein mir noch unbekanntes Land, einen mir noch unbekannten Kontinent zu reisen, die Aufregung vor der ersten Begegnung mir der Gastfamilie, die Spannung vor meinem ersten Schultag, die Neugierde, viele viele neue, mir noch unbekannte und fremde Eindrücke zu sammeln. Ja, heute ist der 6. September 2011 und es sind auf den Tag 2 Monate, als ich mich am Frankfurter Flughafen für 12 Monate von meiner Heimat, meinem zu Hause, meinen Freunden, meiner Familie, meinem alten Leben verabschiedet habe. Und jetzt nach nur 2 Monaten kann ich soweit schon sagen, dass ich nach dem Abi keine bessere Entscheidung hätte treffen können und ich noch keine einzige Sekunde bereut habe, gegangen zu sein !  
Schön langsam fange ich an, mich hier richtig wohl zu fühlen, ich fange an auf spanisch zu denken, ich verstehe jeden Tag ein bisschen mehr und vor allem schon deutlich mehr als in meinen ersten Tagen hier, ich hab schön langsam ein bisschen Orientierung in dieser rießen großen Stadt Santa Cruz , ich finde schon alleine nach Hause, ich kann alleine einkaufen fahren ohne mich zu verirren, die ersten Freundschaften entstehen, das Geschwisterverhältnis zu meinen 3 kleinen Geschwistern wird auch täglich besser und ich hab schon ein bisschen ein „nach Hause kommen Gefühl“, vor allem wenn ich meine eigenen 4 Wände betrete.
Was mir hier auch gut tut ist, dass ich mal sehe, dass das Leben nicht immer rosa und glitzer glitzer ist. Und dass das Leben nicht immer oder besser gesagt nicht für Jeden ein Zuckerschlecken ist, bemerke ich hier jeden Tag wieder aufs Neue. Ich sehe Straßenkinder, die um Geld betteln, auf der Straße hängen jugendliche Gruppen ab, deren Zukunft wahrscheinlich  auch nicht so rosig aussieht und die höchstwahrscheinlich auf Drogen sind und sich Geld damit verdienen, Autoscheiben von an der Ampel wartenden Autos zu waschen. Und dann dieser extreme Gegensatz. Denn hier gibt es auch zu Genüge riiiiiiiiiießige abgeschlossene , mit rießen Mauern und zig bewaffneten Sicherheitsmenschen geschütze Siedlungen, in denen eine Villa größer als die andere ist und wie ich sie auch in Deutschland noch nicht gesehen habe. Man merkt schon einen extremen Gegensatz zwischen Arm und Reich hier. Ich kann sagen dass es mir in meiner Familie ganz gut geht, und es mir eigentlich auch an nichts fehlt. Wir wohnen in einem recht kleinen, liebevoll eingerichteten Häuschen, und ich bin so froh hier zu wohnen. Ich bin schließlich nicht in das ärmste Land Südamerikas gereist, um in einer abgeschlossenen Siedlung in einer Villa mir Whirlpool, Security Menschen und Pipapo zu wohnen. So wies ist, find ich es gut und ich bin so froh, diese Gastfamilie bekommen zu haben.
Das hört sich jetzt bestimmt trotzdem alles ganz rosa an, aber natürlich gibt es auch Dinge, die ich sehr sehr vermisse. Sei es eine Umarmung und a Bussi von meiner Mama und meinem Papa, einen großen Bruder an seiner Seite zu haben, ein Beste-Freundinnen-Telefonat mit meiner Anna,  ich vermisse es meinen Hund abzuschmusen, ich vermisse mein Bett und auch das gute Essen von meiner Mama!  Aber ich weiß ja dass ich das alles „bald“ wieder haben kann und ich genieße die Zeit hier auf jeden Fall in vollen Zügen.
Und in meine verrückte Familie hier pass ich glaub ich ganz gut rein !
Da Fällt mir grad eine kleine Geschichte aus dem „Mit meiner Gastmama Autofahren Abenteuer“ ein !  Letztens waren meine 3 Geschwister meine Mama und ich unterwegs in der Stadt um irgendwelche Besorgungen zu machen. Fahren wir gerade auf einer sehr befahrenen, 4 spurigen Straße, als auf einmal unser Auto ausgeht und stehen bleibt :D Ja , meine Geschwister und ich sind dann aus dem Auto gesprungen und haben erstmal das Auto an den Straßenrand geschoben und dann hat meine Mama einen auf Möchtegern Mechanikerin gespielt und hat die Motorhaube geöffnet und hat so getan als würde sie sich damit auskennen :D Nach einer viertel Stunde hat sie dann nochmal versucht, das Auto zu starten und dann hat sie gesehen , wieso es nicht mehr funktioniert : Die Gute hat vergessen zu tanken und der Tank war leer :DD Ja, ich glaube so was passiert auch nur ihr :D
Was auch sehr interessant ist, dass ich gestern erfahren hab, dass meine Mama 2 Autos hat ! Also meine Familie hat insgesamt 3 Autos für nur 2 Fahrer. Mein Gastbruder hat mir erklärt, dass seine Mama nicht gerade die beste Autofahrerin ist  ( ach neeee ? ) und anscheinend regelmäßig ein Auto schrottet! Und da sie eine sehr beschäftigte Hausfrau ist und eigentlich den ganzen Tag auf Axe ist und immer ein Auto braucht, hat sie 2 Autos, dass sie immer eins zur Verfügung hat, wenn gerade eins beim Reparieren ist ! :DD Genau , so ist das ! :)
In der Schule ist soweit auch alles in Ordnung. Naja, was heißt in Ordnung. Es bringt eigentlich relativ wenig. Erstens weil der Unterricht nicht wirklich anspruchsvoll ist und zweitens weil Lotte und ich eigentlich die ganze Schulzeit über deutsch reden… Wie soll man das bitte verhindern? Mit 10 Leuten in der Klasse,davon ein Pärchen das den ganzen Tag nur rumknutscht und rumturtelt, ein Junge der den ganzen Tag nichts besseres zu tun hat als zu klatschen und zu pfeifen und mir etwas auf die Nerven geht und der Rest auch nicht gerade sehr weit entwickelt für 17/18 jährige. Es hat eigentlich von unserer Organisation aus geheißen, dass keine zwei Deutschen in eine Klasse kommen, aber anscheinend geht das ja doch. Für unser Spanisch ist das nicht optimal, wir haben auch schon mit dem Leiter unserer Organisation gesprochen, aber da kann man jetzt nichts mehr machen und die 2 Monate, die wir noch Schule haben, ziehen wirs jetzt auch noch durch.
Danach ( ab November) beginnt dann mein soziales Praktikum, ich werde es höchstwahrscheinlich in einem Kinderheim machen und ich freue mich schon seeeeeeeeehr darauf :)
Ja Gedankenmatsch oder auch Resümee meiner ersten beider Monate ..
Ich kann sagen, dass ich diesen 2 Monaten schon unwahrscheinlich viel erlebt habe. Ich war in Argentienien, bin 37 Stunden mit dem Bus nach Bolivien gefahren, ich war eine Woche in Sucre, ich war eine Woche in Cochabamba, ich habe unzählig viele neue, super super nette Menschen kennengelernt und vor allem hab ich schon viele viele Erfahrungen gesammelt, die ich denke sehr sehr viel Wert sind !
MIR GEHT ES GUT, ICH GENIEßE DIE ZEIT HIER UND ICH VERMISSE EUCH ALLE
MUCHOS SALUDOS , ABRAZOS Y BESITOS , EURE KLEINE ABENTEURERIN CHRISSI <3       ( Hier bin ich die Chris, weil Chrissi kein Mensch aussprechen kann :D )


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